Die Halong Bucht ist wohl die bekannteste Sehenswürdigkeit
Vietnams. 1969 Inseln aus Kalkstein, dekorativ mit Dschungel überwachsen,
ragen hier steil aus dem Wasser empor. Die Bucht ist ziemlich seicht, im
Durchschnitt nicht tiefer als 15 m.
Natürlich ist diese schöne Gegend kein Geheimnis sondern ein
obligatorischer Stopp jeder Vietnamreise. Im Wasser tummeln sich deshalb
hunderte Ausflugsboote.
Wir entschieden uns für eine dreitägige Tour, da wir mit dieser
einen etwas abgelegeneren Teil der Bucht besuchen konnten. Unser Schiff
erwies sich als richtiggehender Luxusdampfer. Bequeme, grosse Kabinen, ein
schönes Sonnendeck und ein gemütlicher Essensraum. Maximal könnten
30 Leute mitreisen, das Schiff war aber nur halbvoll. Wir verstanden uns
auf Anhieb super mit unseren Mitreisenden und hatten eine tolle Zeit
auf dem Schiff.
Das Schiff hatte ein ausgeklügeltes Programm: Abgelegt wurde Mittags,
um die Fahrt von Hanoi nach Halong am Morgen machen zu können.
Nach einem Nachmittagsprogramm ankerte das Schiff nachts in der Halong-Bucht,
um am nächsten Morgen nach dem Besuch einer Höhle wieder zurück
zum Hafen zu fahren. Wer drei Tage gebucht hatte wechselte am Morgen
auf ein Tagesausflugsboot und stiess erst Abends wieder auf das grosse
Schiff mit den Kabinen.
Wir hatten, für die Jahreszeit traumhaftes Wetter: Fast die ganzen drei Tage hindurch schien die Sonne. Die Bucht war allerdings immer in einer starken Dunstwolke verhüllt. Mit zunehmender Entfernung verschwammen die Konturen der Inseln, bis sie sich schliesslich im Dunst auflösten. Ein Vorteil dieser Stimmung war hingegen, dass sich die Landschaft bei Sonnenuntergang eindrucksvoll orange einfärbte.
Am zweiten Tag besuchten wir die etwas weiter entfernte Bai Tu Long Bay. Die Inselchen hier sind zwar etwas niedriger als die in der Halong Bay, dafür verirren sich viel weniger Auslfugsboote hierher.
Im Dörflein Vung Vieng leben heute noch rund 150 Fischer in kleinen schwimmenden Häusern. Die felsigen Inseln sind derart steil, dass sie sich nicht zum Bewohnen eignen, weshalb die Fischer ihre Häuser auf schwimmende Plattformen im Wasser bauten.
In der nähe des Dorfes durften wir die Umgebung mit Kajaks auf eigene Faust erkundigen. Bereits beim Hinweg hatten wir erkannt, dass einer der kleinen Strände zur andern Seite der Inselkette führt. Während unsere Mitreisenden zu einem der nahegelegenen Strände fuhren, machten wir uns deshalb sofort an, die Inselkette zu umrunden und die Rückseite des Strandes zu finden. Dies gelang uns dann auch. Allerdings war es doch etwas weiter als angenommen und wir konnten unser Kajak gerade noch rechtzeitig zur andern Seite tragen, um die Deadline des Schiffs nicht zu verpassen.
Dutzende Schiffe schaukelten in unserer Nähe in der Bucht und erzeugten mit ihren glitzernden Lichtern eine schöne Stimmung.
Zusammen mit hunderten Touristen besichtigten wir die Surprise Höhle. Die Langzeitbelichtungen liessen den Menschenstrom wie von Zauberhand verschwinden, nur ab und zu waren auf den Fotos halbdurchsichtige Geister zu sehen von Leuten, welche kurz stillgestanden waren.