Einst war Hoi An ein lebhaftes Fischerdorf und eine wichtige Zwischenstation für zahlreiche Händler. Vor langer Zeit füllte sich dann aber der Hafen mit Schlamm, so dass die Stadt nicht mehr mit dem Boot erreicht werden konnte. Die Fischer und Händler verliessen die Stadt und für die nächsten 100 Jahre verfiel sie in einen langen Winterschlaf. Vor einigen Jahren bemerkte die Tourismus-Industrie, dass hier eine ganze historische Stadt unberührt erhalten blieb. Die Häuser wurden renoviert und füllten sich wieder mit Leben - nun sind es Touristen und Kleiderhändler, welche in den alten Häuschen wohnen.
In fast jedem Haus ist eine Schneiderei untergebracht, wo man sich massgeschneiderte Kleider
anfertigen lassen kann! Wir liessen uns diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen. Vor allem Daniela, welche zuhause kaum je genügend
lange Hosen findet, griff herzhaft zu und bestellte sich zahlreiche
Hosen und Shirts, sogar eine Jacke liess sie sich nähen.
Zuerst konnten wir den Stoff aus zahlreichen Mustern aussuchen. Anschliessend wählten wir
den Stil der Kleider aus einem Kleiderkatalog oder von Beispielkleidern aus. Nun wurden wir ausgemessen.
Am nächsten Tag konnten wir bereits die fertigen Kleider anprobieren. Nun
wurde Feinheiten angezeichnet: Hier musste noch etwas ausgelassen, dort etwas
eingenommen werden. Am übernächsten Tag bekamen wir dann schon unsere
fertigen neuen Kleider ausgeliefert.
Hoi An ist auch für seine ausgezeichnete Küche und die guten Kochschulen bekannt. Wir haben in einem Restaurant zu Mittag derart gut gegessen, dass wir uns gleich zur abendlichen Kochschule desselben Restaurants angemeldet haben. Das Essen war fantastisch.
Toni und Daniela sind um 5 Uhr früh auf eine Sonnenaufgangstour zu den Ruinen von My Son gestartet. Unsere kleine Tourgruppe aus fünf Nasen war die einzige zu dieser frühen Stunde und wir konnten die Ruinen ohne Menschenmassen fotografieren. Dafür regnete es wie aus Kübeln! Die Kamera wurde derart nass, das ein Knopf seinen Geist aufgab.
Einen Teil des Rückweges legten wir per Boot zurück und machten einen Zwischenstopp in einem Handwerkerdöfchen.
Schon seit einiger Zeit hatten wir immer wieder Reisfelder aus Busfenstern aus angeschaut, hatten aber nie Gelegenheit sie von nahe zu sehen. In Hoi An unternahmen wir deshalb eine ganztägige Fahrradtour, welche uns durchs ländliche Vietnam führte: Reisfelder, kleine Dörflein, eindrucksvolle Bambusbrücken. Unsere beiden Guides Gin und Moon haben uns dabei super unterhalten und uns einiges Spannendes über das Leben in Vietnam erzählt.
Rund um Hoi An war gerade Pflanzzeit für den neuen Reis. Dabei wird zuerst das Reisfeld mit Pflügen gut durchmischt, dann werde die Reis-Setzlinge gepflanzt.
Sehr eindrucksvoll waren die langen Brücken aus Bambus, welche die verschiedenen Inseln miteinander verbinden. Aufgebaut sind diese aus sehr einfachen Baustoffen: Bambusrohre und alte Pneus.
Vietnamesen schlafen üblicherweise auf einem Holzrost, welcher mit einer dünnen Fasermatte bedeckt wird. Die harte Unterlage helfe den Leuten dabei, den von der Feldarbeit gekrümmten Rücken wieder gerade zu biegen. Die alte Dame auf dem Bild webt seit 70 Jahren solche Matten!
Eine sehr lustige Abwechslung war das Fahren im Korbboot. Das Boot besteht aus einem geflochtenen Korb aus Bambus, welcher mit Kuhdung und Baumsaft abgedichtet wird. Um damit vorwärts zu kommen ist einiges Geschick erforderlich!
Dann ging's zurück mit der Fähre nach Hoi An.'