Verschiedene Bekannte erzählten uns im Vorfeld wie chaotisch und lärmig Hanoi sei. Entsprechend überrascht waren wir deshalb, als wir am Sonntagmorgen aus dem Nachtbus ausstiegen. Die Läden waren zu und es hatte kaum Verkehr.
Der kleine taoistische Tempel auf einer Insel des Hoan Kiem Sees ist dank seiner schönen roten Brücke ein Wahrzeichen der Stadt geworden.
Ebenfalls unterwegs waren unzählige Gruppen von Studenten, welche die Aufgabe gefasst hatten mit Fremden ihr Englisch zu trainieren. Da wir fast die einzigen Ausländer waren, verbrachten wir einen vergnüglichen Morgen in spannenden Gesprächen mit vietnamesischen Studenten. Jedes mal wenn wir nach einem Gespräch ein paar Schritte gegangen waren wurden wir von der nächsten Gruppe angesprochen.
Ein paar Stunden später war es dann vorbei mit der Ruhe. Nun herrschte auf den Strassen wieder das übliche Chaos. Das war allerdings nicht schlimmer als in Saigon und störte uns überhaupt nicht mehr - wir hatten ja schon etwas Übung.
Wie sich das für eine Landeshauptstadt gehört, hat Hanoi zahlreiche interessante Museen zu bieten.
Nach dem entspannten Morgen konnten wir uns nun schwereren Themen widmen. Wir besuchten zuerst das Gefängnis, in dem die Franzosen die vietnamesischen Widerstandskämpfer eingesperrt hatten. Die Gefangenen lebten unter schlimmen Zuständen, zusammengepfercht in dunklen, stickigen Räumen.
Dieses spannende Museum beleuchtet die Rolle der Frau in der vietnamesischen Gesellschaft. Sehr spannend war die Ausstellung zur vietnamesischen Verehrung der Gottesmutter, sowie die verschiedenen Heiratszeremonien der vielen Bergvölker Vietnams
Allzu viel hatten wir von diesem Museum nicht erwartet, wir wollten aber gerne etwas über die Ideologie Vietnams erfahren. Das Museum war aber eher eine Reliquiensammlung und bietete keinerlei Erklärungen. Ein Beispiel: Im Bild zu sehen ist der Regenschirm, den der Genosse Pham Van Dong während seiner geheimen Arbeit genutzt hatte.
Das Wasserpuppentheater ist eine uralte vietnamesische Kunstform, bei der grosse Puppen im Wasser ein Theater aufführen. Begleitet wird dies von einem kleinen Orchester. Die Vorführung war natürlich rein für die Touristen gemacht, aber trotztem sehenswert. Eindrücklich, wie wild die Puppen durchs Wasser flitzten.
Wie in den meisten vietnamesischen Städten spielt sich auch in Hanoi der Grossteil des Handels in den Freiluftmärkten am Strassenrand ab. Wir genossen es, an den unterschiedlichsten Ständen vorbei zu wandern und den Leuten beim Einkaufen zuzuschauen.
Ein grosses Highlight Hanois ist das Essen. Überall verteilt stehen
kleine Restaurants und Strassenstände, welche jeweils nur ein einziges
Menu anbieten. Da sie dieses aber teilweise seit dutzenden von Jahren kochen
ist es absolut perfektioniert und dementsprechen köstlich. Um das richtige
Restaurant zu finden ist aber Hilfe von Ortskundigen sehr wichtig, von
aussen sehen diese Lokale nicht gerade einladend aus!
Nachdem wir zuerst den Tipps des Hotels gefolgt waren, unternahmen
wir schliesslich doch noch eine Streetfood-Tour. Unsere Reiseleiterin
Moon führte uns quer durch die Altstadt zu den verschiedensten
Strassenständen und Mini-Restaurants, wo wir die unterschiedlichsten
Spezialitäten von Hanoi kosteten - ein Hochgenuss!
Jedes Wochenende werden einige Strassen der Altstadt für den Verkehr gesperrt, um ein kleines Strassenfest zu veranstalten. Die Hang Ngang Strasse verwandelt sich in einen grossen Nachtmarkt, während auf der Ma Mai Strasse verschiedene Theater- und Musikgruppen ihr Können zum Besten geben.