Vom Sertig Dörfli im Süden von Davos führt eine schöne
Zweitageswanderung über den Sertigpass zurück nach Davos. In diesen Tälern hat es weder Strassen noch
Siedlungen, sie eignen sich deshalb vorzüglich zum Zelten.
Als wir im Sertig Dörfli auf unsere Tour starteten waren wir deshalb
ziemlich überrascht ob der vielen Leute, die sich hier versammelt hatten.
Nach etwas Herumfragen erfuhren wir dann, dass genau heute der Swiss
Alpine Marathon durchgeführt wurde. Die Läufer kamen uns
alle auf dem Weg zum Sertigpass entgegegen - wir sind bestimmt tausend
mal aus dem Weg gesprungen...
Auf dem Sertigpass schlugen wir einen anderen Weg ein als die vielen Jogger.
Nun begann der ruhige und einsame Teil der Wanderung.
Kaum je hatten wir so zutrauliche Murmeltiere gesehen. Ein älteres Tierchen beobachtete uns kurz um darauf wieder weiterzufressen. Ein winzig kleines Jung-Murmeltierchen spurtete lange Zeit direkt vor unsern Füssen herum und schaute immer mal wieder zu uns hoch - keine Spur von Angst oder Vorsicht.
Als die Schatten der Berggipfel immer länger wurden erreichten wir den Scalettapass. Dieser war der schönste Teil dieses Trekkings, vor allem im warmen Abendlicht.
Wir stellten unser Zelt in der Nähe des Passes auf. Das Plateau hatte zwar eine super Aussicht, leider wehte der Wind aber ganz schön heftig drüber hinweg.
Zum Kochen suchten wir uns den grössten Stein in der Umgebung als
Windschutz aus. Da der Wind ziemlich böig war, brauchte unser
Brennspritkocher trotzdem noch etwas Zuwendung bis er dann seine volle
Leistung entfaltete.
In der Nacht frischte der Wind so stark auf, dass unsere Zeltwände
zu knattern begannen! Dadurch wachten wir zwar ab und zu auf, unser
Zelt hielt den orkanartigen Böen aber problemlos stand.
Der Wind hatte glücklicherweise alle Wolken verweht, so dass wir am nächsten Morgen unter einem wolkenlosen Himmel erwachten.