Zum Jahresauftakt von 2017 wollten wir unsere Tauchkenntnisse wieder etwas
auffrischen. Das Rote Meer in Ägypten ist nicht nur verhältnismässig
nah (auf jeden Fall wesentlich näher als vergleichbare Tauchspots), sondern
hat auch eine aussergewöhnlich schöne Unterwasserwelt.
Über dem Wasser hingegen entsprach das Wetter nicht gerade dem, was
man sich für Badeferien so wünscht: Die Sonne schien zwar durchwegs
immer, aber ein starker, kühler Wind verlangte nach einem soliden Windschütz am Strand.
Uns hat dies aber nicht gestört, wir waren wegen des Tauchens gekommen.
Das Hotel, Jaz Solaya in der Coraya Bay, hat uns auch gut gefallen.
Vom Hotel aus unternahmen wir vier Tauchgänge in den Riffs der direkten Umgebung. Besonders schön waren die vielen, farbigen Korallen. Glücklicherweise ist Ägypten vom Korallensterben verschont geblieben.
Das Speedboat ist sicher das ungemütlichste Verkehrsmittel, um zu einem Tauchplatz zu gelangen. Füsse in den Fussriemen, Hände festgekrallt in den Seilen der Boardwand, springt man zusammen mit dem Boot über meterhohe Wellenkämme in die tiefen Wellentäler. Einmal angekommen am Tauchplatz gilt es, das schwere Tauchgerät auf dem schaukelnden Boot anzuziehen. Erst unter der Wasseroberfläche atmeten wir auf, hier war wieder alles schön ruhig.
Zum dritten Mal verbrachten wir den Jahreswechsel ausserhalb der Schweiz.
Nach einem Fondue Chinoise auf dem Zeltplatz des Death Valleys in den USA und
einer Disco auf dem Dach eines Hochhauses in Ho Chi Min City in Vietnam nun
also in einem Hotel in Ägypten.
Der Abend war vor allem ein unglaubliches Festgelage mit unzähligen kleinen
Leckerbissen. Auch für Unterhaltung war gesorgt, unter Anderem mit
einer herausragenden Michael Jackson Show.
Ein schönes Riff, mit fünfzehn Meter hohen, über und über mit Weich- und Hartkorallen bewachsenen Wänden. Der Tauchplatz liegt ungefähr eine dreiviertel Stunde mit dem Bus und 15 Minuten mit dem Schiff südlich unseres Hotels.
Der Tauchplatz ist bekannt für die vielen Delfine, die hier leben. In der Pause zwischen den beiden Tauchgängen sprangen wir deshalb gleich wieder ins Wasser, um mit einer grossen Gruppe von Delfinen zu Schnorcheln.
Im zweiten Tauchboot konnten wir ein Wrack eines alten Tauchsafari-Bootes besuchen. Das Schiff wurde langsam vom Meer zurückerobert. Überall wuchsen neue Korallen.
Pauschalferien entsprechen überhaupt nicht unserem normalen Reisestil.
Üblicherweise sind wir entweder mit Auto und Zelt oder mit dem
Rucksack unterwegs. Wir besitzen nicht mal einen Koffer!
Um zehn Tage zu tauchen bot es sich aber an, uns in einem Hotel zu stationieren.
Das Jaz Solaya bot uns ein schönes Zimmer und ein gutes Buffet.
Vor allem aber lag es nahe an der Tauchschule.
Die Leitung der Tauchschule war in deutsch-schweizerischen Händen.
Das zeigte sich in der perfekten Organisation. Für alles war gesorgt:
Jeder Taucher hatte seine Kiste für die Ausrüstung, für welches
ein passendes Schliessfach bereitstand. BCD und Tauchanzug wurden ordentlich aufgehängt.
So konnte das Material immer stressfrei auf die vielen Ausflüge per
Bus und Boot mitgenommen werden: Alles in die Kiste und los gehts.
Für die Briefings und Debriefings gab's bequeme Tische und Kaffee,
was dazu verleitete noch länger dazubleiben und mit Tauchkameraden
und Guides über's Tauchen zu Philosophieren. Das beste Essen der ganzen
Ferien wurde jeweils auf den Tauchbooten serviert.
Auf einem Tagesausflug mit dem Tauchboot erreichten wir den Tauchplatz
Abu Saile. Sehr schöne Korallengärten zeichnen diesen Ort aus,
er leuchtet in allen Farben.
Da wir zwei die einzigen Taucher für den zweiten Tauchgang waren, schlug uns
der Tauchguide vor, doch ohne ihn zu tauchen - er hatte wohl genug vom
kalten Wasser.
Uns hat das Tauchen ohne Guide super gefallen. Der Tauchplatz war sehr übersichtlich, wir konnten uns
sicher nicht verirren. Ohne einer Gruppe folgen zu müssen konnten
wir gemütlich die vielen Tiere der Unterwasserwelt beobachten.
Zerib Kebir ist ein Labyrinth aus zahlreichen Spalten, Höhlen und Durchgängen. Es war sehr spannend, durch diese dreidimensionale Landschaft zu schweben.